Grundsatzfrage: Foto einfügen oder nicht?
In Deutschland sind Sie nicht verpflichtet, ein Foto für Ihre Bewerbungsunterlagen einzufügen. Seit dem 18. August 2006 gilt mit der Einführung und Inkrafttreten des „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes” (AGG) verschärfte Vorschriften für das Bewerbungsverfahren. Kriterien wie beispielsweise Alter, sexuelle Orientierung, ethnische Herkunft, Behinderung, Religion oder Geschlecht darf nicht als Ausschlusskriterium genommen werden. Dasselbe gilt auch für Bewerbungsunterlagen ohne Fotos.
Das Beifügen eines Fotos ist hierzulande dennoch eine Regel und erhöht Ihre Chancen, eingeladen zu werden, erheblich. Kein Foto oder ein schlechtes Bild verringern dagegen Ihre Chancen erheblich im Bewerbungsprozess weiterzukommen.
Ihr Lebenslauf ist wie bereits erwähnt, ein Dokument, das in der Regel in 7 von 10 Fällen zuerst begutachtet wird. Dabei ist Ihr Bewerbungsfoto Blickfang Nummer eins und als äußert wichtig anzusehen.
Allgemein
Ein Bewerbungsfoto ist eine Frontalaufnahme und ein Lächeln ist dabei immer ein wichtiger Faktor, damit Sie als sympathisch wahrgenommen werden.
Größe und Format
Ein zu großes Foto und Platzeinnahme sind nicht erwünscht. Die Normgröße beträgt zwischen 3,5 bis 5 cm Breite und zwischen 5 und 7 cm Höhe.
Platzierung des Fotos
Die Platzierung im modernen Lebenslauf ist entweder links oben, rechts oben oder mittig oben.
Bild
Das perfekte Bewerbungsfoto zeigt Sie im Halbporträt und Ihr Bildausschnitt zeigt Sie bis zu Ihrem Brustansatz. Bei Ihrem Bewerbungsfoto wird kein Ganzkörperfoto verwendet. Das Extremgegenteil, bei dem nur ein kleiner Ausschnitt, an dem Ihr Kopf zu sehen ist, ist ebenso nicht ideal.
Hintergrund
Ein neutraler Hintergrund für Ihr Bewerbungsfoto hat sich am besten bisher dargestellt. Es sollen keine zu farbigen oder bunte Hintergründe gewählt werden.
Professionalität
Lassen Sie sich ein professionelles Foto von einem Fotografen erstellen, denn diese Investition wird sich definitiv für Sie lohnen. Die Kosten können Sie sich als arbeitslos gemeldete Person von der Agentur für Arbeit bzw. vom Jobcenter bezahlen lassen. Weiterhin können die Kosten für diesen Kurs und auch für das Foto, Fahrtkosten zu Bewerbungsgesprächen, Bücher und Fachzeitschriften steuerrechtlich gesehen in Ihrer Steuererklärung geltend machen (Sonderausgaben).
Falls Sie die Kosten nicht über Belege nachweisen können, besteht die Möglichkeit, 2,50 € pauschal pro elektronische Bewerbung bzw. 8,50 € pro Post versendeter Bewerbung anzugeben. Die Nachweise sind Kopien der Bewerbungsschreiben sowie die schriftlichen oder elektronischen Antworten des potenziellen Arbeitgebers.
Die wichtigsten Tipps
Sie sollten unter keinen Umständen Selfies als Bewerbungsfoto verwenden. Mit einem Selfie sind Sie sofort aussortiert, da Ihre Professionalität untergraben ist. Auch Ausschnitte aus Gruppenfotos, Urlaubsfotos oder anderen sonstigen Fotos sind zu vermeiden, da dies für das geübte Auge schnell erkennbar ist, auch wenn Sie der Meinung sind, dass Sie es selbst nicht so empfinden.
Weiterhin sollten Sie auf Ihre Körpersprache bei der Aufnahme der Bewerbungsfotos achten. Verschränkte Arme, müde Augen, eine verkrampfte Miene, hängende Schultern sowie ein unfreundlicher Blick oder kein Lächeln verringern Ihre Chancen auf Ihre Traumposition.
Sie sollten sich im besten Licht präsentieren und sich als Traummitarbeiter vorstellen und die Werte Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit, Motiviertheit sowie Professionalität ausstrahlen und durch Ihr Bild vermitteln.
Sprechen Sie mit dem ausgewählten Fotografen über ihre Branche. Der Fotograf bzw. die Fotografin werden sicherlich Erfahrungen bereits gesammelt haben und Ihnen gute Vorschläge unterbreiten können. Nehmen Sie außerdem mehrere Fotos auf, damit Sie später eine bessere Auswahl besitzen bzw. ein professionelles Feedback einholen können (Personaler, Bewerbungsberater etc.).
Als Ausschlusskriterium für das Foto sind unpassende Kleidung, zu viel Schmuck, Ungepflegtheit, zu viel Make-up, schlechte Hintergründe sowie ein veraltetes Foto des Bewerbers.
Eine zu schlechte Qualität des Bewerbungsfotos gilt ebenfalls als Ausschlusskriterium. Um das Ganze zu prüfen, zoomen Sie in Ihrer PDF-Datei mit ca. 250 %. Wenn Ihr Foto nicht verpixelt wirkt, dann reicht Ihre Qualität vollkommen aus.
Zusammenfassung
Ein Foto im Lebenslauf ist nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert, um zu punkten.
Ihr Lebenslauf, insbesondere das Bewerbungsfoto, wird in den allermeisten Fällen zuerst Beachtung geschenkt, um einen ersten Eindruck zu gewähren.
Achten Sie auf ein professionelles, freundliches sowie aufgeschlossenes Foto im Halbporträt.
Der Qualität des Fotos sollte am meisten Beachtung geschenkt werden.